
Meine erste Begegnung mit dem Tod hatte ich als kleines Kind. Meine neugeborene Schwester Gunhild starb nach einem Monat an einem Herzfehler. Wir drei kleinen Mädchen (sechs, vier und zwei Jahre alt) gingen mit unseren Eltern auf den Friedhof, wo ein kleiner silberner Sarg mit Spitzenbesatz auf dem Grab stand. Mein Vater leitete ein Ritual und wir warfen Blumen und Erde auf den Sarg. Besonders beeindruckte mich, dass wir alle gemeinsam weinten. Es war schwer, wir waren unglücklich und traurig. Doch ich bin dankbar, dass meinen Eltern uns das zugemutet haben.
Mittlerweile sind viele mir nahestehenden Menschen gestorben. Einige durfte ich in den Tod begleiten, bei anderen eine Rede bei der Trauerfeier halten. Immer erlebe ich diese Momente als erhaben und feierlich. Ein Flamenco-Spruch sagt: Bei deiner Geburt fiel ein Stern vom Himmel. Die Lücke bleibt bis zu deinem Tod.
Es hat sich ganz natürlich entwickelt, dass ich mich zur Trauer-Rednerin ausbilden ließ. Ich bin schon viele Jahre als Vortragende, Seminarleiterin und Referentin tätigt. Mit Menschen arbeite ich seit jungen Jahren, wo ich Kinder in Musik und Sport unterrichtete. Dann war ich viele Jahre als Erzieherin tätig und derzeit stelle ich mein Wissen und meine Erfahrungen als pädagogische Fachberatung zur Verfügung. Und seit 40 Jahren betreibe ich philosophische Lebenskunst und betreibe hobbymäßig vergleichende Studien von Psychologie, Philosophie, Religionen und Kulturen der Welt.

Und jetzt widme ich mich auch meiner Herzensberufung als Trauer-Rednerin. Es ist mir eine Freude und Ehre, für jeden Menschen und den Angehörigen aller Altersstufen eine würdige und wertschätzende Trauerfeier zu gestalten.